Sherlock Holmes 37: Der verschwundene Kutscher

Sherlock Holmes

37: Der verschwundene Kutscher

Titania Medien

Gesamtspielzeit: ca. 60 Minuten

Altersempfehlung ab 12 Jahren

VÖ: 29.03.2019

CD-Cover Sherlock Holmes Der verschwundene Kutscher

„Mich in meiner Praxis auf ein paar Tage von meinem benachbarten Kollegen vertreten zu lassen, erwies sich erfreulicher Weise als unproblematisch. So erreichten Holmes und ich gut gelaunt und äußerst pünktlich mit dem Zug und anschließend mit einer Mietdroschke vom Bahnhof Croild Junction aus das eindrucksvolle Herrenhaus des Dukes of Dorset. Wir hatten kaum die Halle betreten und uns anmelden lassen, da öffnete sich schon die Tür zur Bibliothek und der Gastgeber winkte uns herein.“

 

Der Duke of Dorset sucht den Rat des Meisterdetektivs, denn sein Leib-Kutscher ist auf seltsamste Art und Weise verschwunden. Dies ist besonders unpassend, da der Duke einen hohen aristokratischen Gast aus Russland erwartet…

 

Eine Story mit Potential

Ein verschwundener Kutscher – eigentlich doch zu unspektakulär für einen Meisterdetektiv, oder? Aber da der Kutscher einer der liebsten Angestellten des Duke ist und dieser wiederum ein alter Schulkamerad von Sherlock Holmes, lässt sich dieser natürlich nicht lange bitten und übernimmt umgehend den Fall. Schnell kommt der Kriminologe darauf, dass die Abwesenheit des Droschken-Führers durchaus ernst zu nehmen ist. Ein Zusammenhang mit dem Besuch des Großfürsten ist nicht ausgeschlossen…

Gut, dass es den Meisterdetektiv gibt. Ich gebe zu, diese Geschichte war mir bis dato (noch) nicht bekannt und ich war ob des Titels etwas unschlüssig, was mich hier wohl für eine Story erwarten würde: Ein verschwundener Kutscher kann es ja wohl kaum mit einem Hund von Baskerville oder anderen bekannten Holmes-Erzählungen aufnehmen. Dachte ich. Inzwischen weiß ich es besser, denn auch diese Geschichte versteht es zu unterhalten. Und wie so häufig erweist sich das Ganze dann mal wieder so komplex, dass man auch hier einen Sherlock Holmes benötigt, um den Fall zu lösen.

Unterstützt wird dieser dabei natürlich von seinem Freund, Leibarzt und Chronisten Dr. Watson, welcher natürlich wieder von Detlef Bierstedt gesprochen wird. Dieser übernimmt übrigens auch in gewohnter Manier die Rolle des Erzählers.

 

Die Sprecher

Im Vergleich zur Vorgängerfolge ist das Verhältnis der Sprechanteile von Detektiv und Doktor wieder sehr ausgeglichen, was sicherlich insbesondere die Fans von Joachim Tennstedt begeistern wird. Die dritte große Sprechrolle übernimmt Jaques Breuer, der „Katzenfresse“ sprechen darf. Ihm zu lauschen hat mir ebenfalls besonders große Freude bereitet. Der Sprecher-Cast wartet mit dem Holmes-typischen Umfang auf und beweist wieder einmal, dass man keine 20 Schauspieler benötigt, um ein tolles Hörspiel zu erschaffen. Holmes lebt einfach von der Story, von den Charakteren und auch von der Ruhe, mit der diese Reihe daherkommt. Man rätselt mit, lauscht den Klängen von Musik und Hintergrund des späten 19. Jahrhunderts und genießt einfach. Und dennoch muss dieses Hörspiel auf nichts verzichten. Der Spannungsfaktor bei dieser Folge mag zwar nicht besonders hoch sein, unterhalten kann diese Folge aber dennoch bestens.

 

Mein Fazit:

Der Verschwundene Kutscher – ein gutes und solides Sherlock Holmes-Hörspiel, das in keiner Sammlung fehlen sollte. Sprecher, Musik und Akustik überzeugen auch hier und sorgen wieder für ein tolles Hörspiel-Erlebnis.


Mareike Lümkemann

 

10. April 2019