John Sinclair Classics - Folge 39 - Die Killerpuppen

John Sinclair Classics

39: Die Killerpuppen

Lübbe Audio

Gesamtspielzeit: ca. 55 Minuten

VÖ: 30.04.2020

 

CD-Cover John Sinclair Classics - Folge 39 - Die Killerpuppen

Klappentext:

Die Neuinszenierung des antiken Dramas um die Kindsmörderin Medea geriet zum Triumph für den Autor und Regisseur Rick Torkano und seine Frau, die Schauspiellegende Diana Torkano. Doch hinter der Fassade des erfolgreichen Paares lauerte der Abgrund – denn die Killerpuppen erwachten zum Leben und suchten sich ihre Opfer!

 

Die Story:

In London hat die Neuinterpretation des Dramas Medea des Autors Rick Torkano Premiere. Hauptdarstellerin ist seine Frau Diana, die vom Publikum gefeiert wird. Aber für sein nächstes Stück hat Rick die Schauspielerin Betty im Sinn, mit der er zudem eine Affäre hat. Kaum dass Rick ihr sein Vorhaben mitgeteilt hat, ruft Betty ihre Eltern an und spricht ihnen auf den AB. Noch währenddessen wird sie ermordet ... 26 Jahre später ist John bei Bill und Sheila zum Grillen eingeladen, und John und Bill müssen sich zunächst mit den Problemen des alltäglichen Lebens (Grillanzünder, vegetarisches Schnitzel und Tofuwürste) herumschlagen, als sie vom Nachbargrundstück her einen Schrei vernehmen. John läuft auf das andere Grundstück, wo er einen Mann im Pool treiben sieht: Rick Torkano, den er herausholt, bevor er selbst angegriffen und in den Pool befördert wird. Der Angreifer: Eine lebende, marmorfarbene Puppe ...

 

Meine Meinung:

Zunächst einmal ein großes Dankeschön an Bastei Lübbe, von wo aus ich auch dieses Mal wieder sehr zuverlässig mit dem mir vorliegenden Rezensionsexemplar versorgt wurde - trotz dieser für uns alle so unsicheren Zeiten.

Mit "Die Killerpuppen" haben Dennis Ehrhardt und Sebastian Breidbach den 40. Gespenster-Krimi mit John Sinclair als Hörspiel umgesetzt. Zwar ist die Story als solche kein Meilenstein der Classics-Serie, aber sie hat mir dennoch sehr gut gefallen. Das liegt hauptsächlich an dem Umstand, dass John in diesem Fall wie ein ganz "normaler" Polizist ermitteln muss, um ans Ziel zu kommen. Und das ist bei einer Serie wie John Sinclair nicht die alltägliche Vorgehensweise. Beim Hören hatte ich teilweise das Gefühl, einem Krimi mit Gruselelementen zu lauschen. Der Umstand, dass man als Vorlagenkenner bereits weiß, wer letztendlich hinter den Killerpuppen steht, wobei aber auch Nichtkenner des Romans doch recht schnell auf die betreffende Person kommen können, schmälert den Hörgenuss dabei keineswegs. Obwohl die Handlung größtenteils doch recht ruhig verläuft, habe ich mich beim Hören zu keiner Zeit gelangweilt. Einzig das Ende wirkt auf mich etwas überhastet und hätte vielleicht noch etwas mehr Action vertragen können, wobei Johns und Bills Gegenpart für sich selbst wohl ein anderes Ende im Sinn hatte ...

 

Die Sprecher:

Hier möchte ich besonders Maria Koschny erwähnen, die ein weiterer Grund dafür ist, dass mir die Folge so gut gefällt. Die Synchronsprecherin (u. a. von Jennifer Lawrence) spricht Diana Torkano mit einer solchen Inbrunst, dass es eine wahre Freude ist, ihr zuzuhören. Egal ob "auf der Bühne", im Heim der Torkanos oder in Johns Büro, Maria Koschny versteht es, in dieser Rolle zu gefallen. Nachdem sie in der Serie "Sinclair" ihren Sinclair-Debüt-Auftritt hatte, würde es mich freuen, sie zukünftig auch öfter in den Abenteuern des regulären  Geisterjägers zu hören.

In einer Nebenrolle als Moderator Oliver ist Andy Pooch zu hören. Wie Dennis Ehrhardt und Sebastian Breidbach im letzten John-Sinclair-Podcast verrieten, ist er der Moderator vom Bastei-Verlag, der u. a. auch die Sinclair-Cons moderierte. Auch er hat mir sehr gut gefallen.

 

Musik und Sounddesign:

Beides hat Sebastian Breidbach wieder gekonnt und passend eingesetzt, wobei auch neue Musik Arrangements hinzukamen.

 

Besonderheiten:

Während in der Romanvorlage zu Beginn auch Suko und Jane Collins mitwirkten, fielen beide im Hörspielskript dem Rotstift zum Opfer. Vor allem bei Suko finde ich es schade, da dies doch die Möglichkeit gewesen wäre, ihn offiziell ins Sinclair-Team einzuführen. Zumindest wurde Jane erwähnt, was auf Suko leider ebenfalls nicht zutraf.

 

Mein Fazit:

Obgleich die Classics-Folge 39, wie bereits erwähnt, an sich kein Meilenstein ist, lohnt sich das Anhören auf jeden Fall. Das Hörspiel ist kurzweilig und lohnt sich vor allem für diejenigen, die ruhigere JS-Storys den actiongeladenen vorziehen. Da die Folge keinen relevanten Serienbezug hat, gebe ich eine klare Kaufempfehlung für alle Sinclair-Fans und diejenigen, die es noch werden wollen.

 

Zusatzinfo:

Am Ende der Folge bekommen wir durch John einen kleinen Hinweis auf die nächste Folge, in der es ihn und Kommissar Will Mallmann auf den Albtraumfriedhof verschlagen wird ...


Andreas Nauber

 

03.05.2020