2 - Frankenstein

Holy Horror

Frankenstein

Folge 2

Gesamtspielzeit: 78 Minuten

VÖ: 15. Juni 2018

Empfohlen ab 16 Jahren

 

CD-Cover Frankenstein - Holy Horror 2

Klappentext:

Der Arktisforscher Walton traut seinen Augen nicht, als er im Ewigen Eis einen Menschen antrifft: Viktor Frankenstein. Der "moderne Prometheus" erzählt ihm, wie er der Hybris verfiel, den Tod zu besiegen. Zwar gelang es ihm, aus Leichenteilen eine lebende Kreatur zu erschaffen, doch nicht, sie zu kontrollieren. Schon bald entbrannte ein verbissener Krieg zwischen Schöpfer und Schöpfung der hier, jenseits aller menschlichen Zivilisation sein erbarmungsloses Ende finden wird.
Mary Shellys Roman aus dem Jahre 1818 gilt als eines der wichtigsten und bahnbrechendsten Werke, sowohl auf dem Bereich des Horrors, als auch dem der Science Fiction.

 

Sprecher:

  • Victor Frankenstein: Ozan Ünal
  • Die Kreatur: Bernd Rumpf
  • Robert Walton: Bert Franzke
  • Elisabeth: Dina Kürten
  • Henry: Ingo Meß
  • Bentley: Michael Bideller
  • Frau Krauthuber: Anna Dramski
  • Staatsanwalt: Till Hagen
  • Alphonse Frankenstein: Eckart Dux
  • Justine: Eva Thärichen
  • Richter: Oliver Stritzel
  • Pfarrer: Andreas Gröber
  • Seemann 1: Tobias Kluckert
  • Seemann 2: Stefan Senf
  • Student 1: Christian Zeiger
  • Student 2: Sebastian Fitzner

 

Meine Meinung:

Bevor Stokers "Dracula" in der "Holy Horror"-Reihe sein blutgieriges Unwesen trieb, erschien mit Folge 02 dieser Reihe die Hörspieladaption eines Romans, der dem Bekanntheitsgrad von Stokers Werk wohl in nichts nachsteht: Mary Shelleys "Frankenstein". Die Tatsache, dass dieses Buch ebenfalls immer wieder die Phantasie von Autoren, Hörspielproduzenten und Filmemachern beflügelt, und wir Fans solcher Schauergeschichten immer wieder zu den Ergebnissen dieser Phantasie greifen, zeigt, dass uns das Thema um den von Ehrgeiz erfüllten Victor Frankenstein, neues menschliches Leben zu erschaffen, ebenso sehr fasziniert, wie der blutsaugende Graf aus Transsylvanien. In 78 Minuten schafft es der Autor Lukas Jötten auf sehr kurzweilige Weise, uns Shelleys Roman erneut nahezubringen. Dabei nimmt er nur marginale Änderungen gegenüber der Vorlage vor, sodass die 2. Folge der "Holy Horror"-Reihe dem Werk Shelleys sehr gerecht wird. Das bei einer Laufzeit von 78 Minuten einige Kürzungen vorgenommen wurden, ist natürlich logisch, aber das Hörspiel kommt somit direkt auf den Punkt, ohne noch lange über Frankensteins Jugend und der ersten Begegnung zwischen ihm und seiner späteren Verlobten / Frau Elisabeth zu berichten. Nachdem Frankenstein in der Arktis an Bord des Schiffes genommen wird, setzt sein Bericht erst in Ingolstadt ein, wo wir von seinen ersten Versuchen erfahren und sie auch akustisch miterleben, bevor es schließlich zur Erschaffung des Monsters kommt. Die "Beziehung" zwischen Frankenstein und seinem Geschöpf, die natürlich im Verderben endet, wird beeindruckend dargestellt. Dass "Frankenstein" aber nicht nur für Grusel oder Science Fiction steht, sondern auch für Tragik, kommt in diesem Hörspiel ebenfalls sehr gut durch das Verhalten Frankensteins und seiner Kreatur zum Ausdruck.

 

Die Sprecher:

Hier sind es vor allem Ozan Ünal (Victor Frankenstein) und der leider vor einiger Zeit verstorbene Bernd Rumpf (Die Kreatur), die den Hörer in seinen Bann schlagen, da sie die emotionsgeladene Ebene, auf der beide Protagonisten dieser Geschichte auf unselige Weise miteinander verbunden sind, großartig zum Ausdruck bringen. Aber auch Bert Franzke (Robert Walton) hat mir sehr viel Vergnügen bereitet, wobei aber natürlich auch alle anderen Sprecher einen tollen Job gemacht haben.

 

Sound und Musik:

Beides passt großartig zum Hörspiel, wobei es beim Sound aber auch mal etwas ekelig werden kann, wenn beispielsweise ein Frosch durch Strom verbrutzelt oder durch selbigen Umstand ein Kopf zerplatzt ...

 

Mein Fazit:

"Frankenstein des Labels Holysoft kann der Story an sich zwar keine neuen Aspekte abgewinnen, weiß aber trotzdem zu gefallen, was vor allem der Dramatik zwischen Frankenstein und seinem Geschöpf geschuldet ist, die durch die wunderbare Darbietung ihrer Sprecher zum Ausdruck gebracht wird.


Andreas Nauber

 

24.05.2022