Mord ist ihr Leben
6: Das Monstrum hinter der Maske
Contendo Media
Gesamtspielzeit: ca. 72 Minuten
VÖ: 18.03.2022
„Dann bin ich gesund? – Das habe ich nicht gesagt. – Wir sollten unbedingt schnell Hilfe holen. – Ja, wie denn? Wenn die Telefonleitungen tot sind… - Stimmt. Warum eigentlich? - Vielleicht hat jemand die Leitungen sabotiert? - Mmmm, mmhm, mmhmhhm. – Bitte? – Er meint, dass es sich um einen gezielten Angriff auf Gates handelt, wenn man verhindern will, dass nach auftreten der Symptome noch rechtzeitig Hilfe geholt werden kann und deswegen die Telefonleitungen durchtrennt!“
Obwohl niemand den widerlichen Multimillionär Gates leiden kann, kommen alle, wenn er zu einem Kostümball einlädt. Als dann ein Mord geschieht, sind Mumien, Werwölfe und Vampire nicht die einzigen Probleme, mit denen sich die Bestseller-Autorin Carmen Portland beschäftigen muss. Ein neuer Fall für Portland, Carmen Portland!
Monster ohne Handyempfang
Carmen und Sophia sind samt Verlegerin in Party-Stimmung. Der allseits bekannte aber nicht sonderlich beliebte Multimillionär John Gates hat eingeladen und lässt sich in Sachen Party nicht lumpen. Eine Kostümparty sondergleichen lockt mit Buffet und Getränken. Doch dann geschieht ein mörderisches Unglück. Gut, dass Carmen unter den Gästen ist, die sich zusammen mit Sophia natürlich sofort auf Verbrechersuche begibt. Doch das gestaltet sich bei so vielen Mumien, Werwölfe, Vampiren und anderen Horrorfilmgestalten gar nicht so leicht, zumal es auf dem Anwesen nicht einmal Handy-Empfang zu geben scheint…
Taffe Protagonistin
Auch wenn manch einem die teils überdrehte Carmen etwas zu anstrengend sein mag, ich mag sie und ihre taffe Assistentin total – egal ob im Ninja- oder Misery-Kostüm. Carmen ist einfach wunderbar direkt, behauptet sich gegen Werwolf und Entführer gleichermaßen und hat vor nichts und niemandem Respekt. Dabei beweist sie stets ein enormes kriminalistisches Geschick und schreckt vor so gut wie nichts zurück. Was auch ganz wunderbar ist, sie bleibt sich mit ihrer Art immer selbst treu und löst so die Kriminalfälle in ihrem Leben quasi im Vorbeigehen. Was wir Hörer davon haben? Ein kurzweiliges und dennoch stets spannendes Hörspielerlebnis - ganz in der Tradition beliebter Krimiklassiker. So gibt es für Fans des Cozy Crime natürlich immer den Wohlfühlfaktor amerikanischer Krimiserien vergangener Jahrzehnte.
Die Story
Die Story dieser Folge spielt auf einem pompösen Anwesen eines Millionärs auf einer ebenso beeindruckenden Kostümparty. Hinter jeder Maske kann der Täter stecken oder könnte es doch ein Cowboy-Kellner sein? Wie immer rätselt man als Hörer mit und wird mehr als einmal auf eine falsche Fährte geführt.
Die Sprecher
Die Sprecher, allen voran die drei Damen Brügger, Greitzke und Schütz stehen wie gewohnt ganz wunderbar ihre Frau und behaupten sich so gegen Frankenstein (Mark Bremer), Werwolf (Detlef Tams) und Mumie (Christoph Piasecki) gleichermaßen. Doch nicht nur die Hauptrollen sind prominent besetzt. Auch die (vermeintlichen) Nebenrollen warten mit den bekannten Stimmen von zum Beispiel Markus Raab, Werner Wilkening, Thomas Plum, Sven Buchholz oder Eckart Dux oder Bert Stevens auf.
Man wird ebenfalls zum Gast
Das Soundkonzept, für das erneut oder auch wie immer Erik Albrodt verantwortlich ist, hat mich persönlich definitiv auf die Monster-Party versetzt. Egal ob unten im Weinkeller oder an der Bar – ich war für fast 70 Minuten ebenfalls Gast auf der Kostüm-Party…
Mein Fazit:
Ein unterhaltsames und spannendes Staffelfinale um die kriminalistisch begabte Thriller-Autorin Carmen Portland. Besonders gelungen empfand ich die Schlusssequenz, welche doch sehr im Kontrast zu den sonstigen Folgen stand, wie mir da erst bewusst wurde… Mit Carmen sollte man sich einfach nicht anlegen!
Mareike Lümkemann
12.03.2022