MARK BRANDIS RAUMKADETT
1 – Aufbruch zu den Sternen
FOLGENREICH / UNIVERSAL FAMILY
„So viel zu meinem großartigen Plan. Ja, ich hatte wirklich geglaubt, dass sei eine gute Idee. Die Schule der ESA hatte auf meinem Namen einen Sperrvermerk. Und für die angekündigte Astronautenschule der neuen Venus-Erde-Gesellschaft für Astronautik hatte ich kein Geld. Also wollte ich ganz klassisch wie ein Schiffsjunge bei Kapitän Hornblauer erst mal gewissermaßen Deckschrubben für ein paar Jahre und mich dann hocharbeiten. Das schien mir ganz plausibel. Aber den Zahn hat mir Janusz Kern, der Pilot, dann schnell gezogen.“
Das Ende des 21. Jahrhunderts ist eine Zeit des Aufbruchs: Alexander Münster ist der erste Mann auf der Venus. Flotten von Raumschiffen sind unterwegs, um den Planeten zu erforschen und zu besiedeln. Der junge Mark Brandis hat einen Traum: er will Raumfahrer werden! Doch als er eine Dummheit begeht und in ein geheimes Astronauten-Ausbildungszentrum einbricht, schwinden seine Chancen. Und so macht er sich als blinder Passagier an Bord eines Raumfrachters auf den Weg zur Venus …
Dieses Hörspiel orientiert sich an den von Nikolai v. Michalewsky erschaffenen Charakteren der Mark Brandis Reihe, welche dem Fan bereits aus den „klassischen“ Hörspieladaption bekannt sind. Hier jedoch startet einen neue Geschichte, quasi die Abenteuer des „kleinen“ Mark. In dieser wunderbarer Pilot(!!!)folge erleben wir einen Mark, der noch grün hinter den Ohren ist und trotz seiner Cleverness einiges lernen muss. Für ihn ist die Welt noch aufregend und voller faszinierender Möglichkeiten, sowohl im Weltraum als auch im schwärmerischen Umgang mit dem anderen Geschlecht, welche man, seiner Meinung nach, einfach nur ergreifen muss. Bemerkenswert für Mark ist jedoch auch schon zu diesem Zeitpunkt, dass er sich nicht reinreden lässt. Er versucht, teils mutig, teils naiv, seine Träume und Ziele zu erreichen – immer jedoch mit dem Herzen einen Teenagers. Doch dank seiner Klugheit und Willensstärke kann er die Erwachsenen auf seine Seite ziehen und durchaus auch positiv überraschen und mehr als einmal sind diese froh, ihn an ihrer Seite zu wissen.
Wie auch die anderen Brandis-Hörspiele, so stimmt natürlich auch hier alles, von den Sprechern über die Story bis hin zu Akustik und Musik. Was den Freund der Serie besonders freuen wird: Als Erzähler wurde Michael Lott wie gewohnt als erwachsener Mark Brandis eingesetzt, der mit Blick auf die eigene Vergangenheit die Gedanken des jungen Mark Brandis teils ironisch, teils melancholisch kommentiert. Und auch in einem weiteren Aspekt bleibt man sich treu: Auch beim Raumkadetten steht der Mensch im Vordergrund und nicht etwa action-überladenes Science Fiction. Hier geht es um einen Jungen, der erst noch seinen Weg finden muss, sein Ziel aber nie aus den Augen verliert und für dieses bereit ist, einige Opfer zu bringen.
Auf Grund dieser „kindlichen“ Thematik könnte ich mir vorstellen, dass auch ein neues, jüngeres Publikum erreicht wird. Die Themen, mit denen sich die Hauptperson hier auseinander setzt, sind schlichtweg „jünger“ und nicht ganz so politisch brisant und aktuell. Viel mehr geht es darum, den eigenen Weg und die eigene Identität zu finden und dabei sich selber und den eigenen Träumen treu zu bleiben.
Wie ich finde, ist dies hervorragend gelungen. Mark Brandis als Teenie macht ebenfalls Spaß und Freude. Und wie in den bekannten Hörspielen, kommt natürlich auch die Spannung niemals zu kurz. Ich freue mich auf die weiteren Folgen des Raumkadetten und bin mir sicher, dass es nicht bei nur sechs geplanten Folgen bleiben wird.
Mareike Lümkemann
25. Mai 2014