DORIAN HUNTER - 22.1 - Esmeralda - Verrat

Dorian Hunter

22.1 – Esmeralda - Verrat

Folgenreich

CD-Cover Dorian Hunter - Esmeralda Verrat

„Wenn da am Ende mal nicht Tsakiris dabei herauskommt. – Etwas Ähnliches denke ich auch. Wobei auch in diesem Fall noch nicht offiziell bekannt ist, wer das Erbe dieses Tsakiris antreten wird. Er hatte ja keine Verwandten. – Ha! Außer seinen Söhnen. Und davon gibt es nur noch einen. Mmh, mmh, mmh, hä, hä. Stell Dir mal vor, Du erbst alles! Ha, ha, ha, ha. Das wäre ja wohl witzig! Hi, hi, hi, hi! – Total witzig!““

 

Der zwielichtige Olivaro, der sich früher als scheinbarer Verbündeter Dorians dessen Vertrauen erschlich, hat die Nachfolge des Dämons Asmodi als Oberhaupt der Schwarzen Familie übernommen. Während Olivaro bei mysteriösen Aktionen seine eigenen Pläne verfolgt, forschen Dämonen-Killer Dorian Hunter und sein Vertrauter Norbert Helnwein weiterhin nach Informationen aus Dorians früheren Inkarnationen.

 

Hunter is back

Ja, ja, ja! Dorian Hunter is back. Und er ist genauso zurück, wie er sein muss: Düster und packend.

Im Gegensatz zu der Vorgängerfolge, dem Cross-Over mit John Sinclair, agiert Dorian wieder in gewohnter Umgebung, begleitet von den bekannten und von mir hoch geschätzten Nebenakteuren. Ohne Umschweife befindet man sich mitten im Geschehen und muss schon über Vorkenntnisse verfügen, um die vielen verschiedenen Situationen klar in den Gesamtkontext einordnen zu können. Aber dann ist es das erwartete und großartige Hörspielvergnügen, das Dorian Hunter von Beginn an ausmacht und von anderen Produktionen deutlich abhebt.

 

Ein Hörspiel ohne Tempoverlust

Nach wie vor gibt es bei diesem Hörspiel keinen Erzähler und somit auch keinen Tempoverlust. Als Hörer muss man genau hinhören, um alles aufzunehmen und zu verstehen. Aber da die Hunter-Folgen so ungemein fesselnd und einnehmend sind, ist das kein Problem. Wie in anderen Hunter-Episoden auch, so gibt es ebenfalls hier viele verschiedene Schauplätze, an denen Dorian und seine Freunde bzw. Gegenspieler agieren. Eine besondere Aufmerksamkeit verlangen und verdienen auch die Zeitsprünge, denen sich vor allem Dorian Hunter ausgesetzt sieht. Beim ersten Hören mag man die Zusammenhänge vielleicht nicht auf Anhieb erkennen, irgendwann aber wird alles klarer und fügt sich zu einem komplexen Gesamtbild zusammen. Auch wenn man hier und dort vielleicht ein wenig Geduld benötigt und nicht immer alle Fragen in derselben Folge beantwortet werden.

 

Alles ist durchdacht

Kurz um, die Story ist packend und bis ins kleinste Detail durchdacht. Wehmut kommt nur am Ende der Folge auf, denn "Esmeralda - Verrat" ist als Doppelfolge konzipiert und als Hörer muss man sich dementsprechend in Geduld üben, um zu erfahren wie es weiter geht. Aber das ist man als Hunter-Fan schließlich gewöhnt. Es ist nicht das erste Mal, dass eine Folge auf ihrem Höhepunkt zu Ende geht und man der Fortsetzung entgegenfiebert.

 

Auch mal was zum Schmunzeln

Bei Dorian Hunter befindet sich alles Gehörte auf einem enorm hohen Niveau. In der Sprecherriege sind namhafte Sprecher zu finden, die bereits Hollywoodgrößen wie Michael Douglas oder Kathy Bates ihre Stimmen verliehen haben. Thomas Schmuckert agiert als wieder als Dorian Hunter und ich kann mir keinen besseren für diese Rolle vorstellen. Seine rauchige und charismatische Stimme passt perfekt zu dem "schmucken" aber launischen und direkten Dämonenjäger.

Und auch für die amüsanten Abschnitte in dieser Serie ist gesorgt. Die naive Unwissenheit von Donald Chapman lässt den Hörer zwischen den ganzen düsteren und dämonischen Vorkommnissen mehr als einmal schmunzeln. In seinen Dialogen mit Dorian oder dem Chief läuft er oft ungewollt zu rhetorischen Höchstformen auf.

Selbstverständlich sind sämtliche "Neben"-Geräusche genauestens auf einander abgestimmte Bausteine, die in diesem Hörspiel weit mehr als nur eine Nebenrolle spielen.

 

Mein Fazit:

Die Produzenten verstehen ihr Handwerk und erzeugen jedes noch so kleinste Geräusch mit einer beachtlichen Gewissenhaftigkeit, so dass am Ende ein akustisches Gesamtkunstwerk entsteht, das keinerlei Fragen offen lässt und einfach nur begeistert.


Mareike Lümkemann

 

3. Juli 2013