Nachbericht HÖRMICH 2019

Ähnlich wie auch in den vergangenen Jahren war die Vorfreude bei Ausstellern und Besuchern schon im Vorfeld deutlich zu merken. Facebook-Posts schienen sich zu überschlagen, Hotelreservierungen wurden abgestimmt, Termine vereinbart, Kauflisten verglichen und Standbesuche empfohlen. Und auch die HÖRMICH-Crew wurde nicht müde, alle im Vorfeld mit genügen Informationen zu versorgen. Der große Tag konnte kommen! 

So war es dann auch nicht verwunderlich, dass man bereits um kurz vor 11 Schlage stehen musste. Die Veranstalter hatten Erbarmen und weitere Kassen wurden geöffnet. Das war auch gut so, schließlich war bereits für 11.15 Uhr der erste Programmpunkt gesetzt.

Karsten Schäfers wunderbare Spürhasenbande mit Karoline Mask von Oppen, Dagmar Bittner und Sven Buchholz stand auf der Bühne und zog mit ihrem Live-Hörspiel Jung und Alt gleichermaßen in den Bann. Sehr zur Freude der Fans waren die drei übrigens auch während der gesamten HÖRMICH immer wieder in den Hallen anzutreffen und standen gerne für Plausch und Autogramm zur Verfügung. 

Weiter ging es auf der Bühne mit dem Hexer von Salem. In lockerer Runde präsentierten Stefan Lindner und Team die zweite Folge von Wolfgang Hohlbeins Geschichte. Imposant und gewaltig wurden Ausschnitte aus dem Hörspiel dargeboten. Vielleicht sollte man solchen fantastischen und opulenten Hörspiele viel öfter laut hören, kam es mir während dieser Talkrunde in den Kopf, drangen die Klänge dieser Produktion doch in den ganzen Saal, in die hinterste Ecke. Doch selbstredend gab es hier nicht nur was auf die Ohren, interessante Infos, insbesondere zum Sound und zur nächtlichen Geräusche-Suche auf verlassenen Bahngleisen erhielt man gratis dazu…

Bestens besucht war dann auch der nächste Programmpunkt: Die Podiumsdiskussion von Dreamland Productions. Moderator Thomas Birker, übrigens niemand anders als der Kopf von Dreamland, hatte wieder zur Produzentenrunde geladen und in entspannter Runde wurde hier über die (neuen) eigenen Produktionen geplaudert, Geister thematisiert und natürlich auch gefragt, ob Hörspiele denn auch gehört oder „nur“ produziert werden. Ivar Leon Menger, Paul Burghardt (Stein/Hardt), Joachim Ziebe (Hörkastanie), Simeon Hrissomallis (R&B COMPANY), Tobias Schuffenhauer (TOS-Hörfabrik) und ich, die mit Traumwelt Hörspiel die Rezensentenseite vertreten durfte, stellen uns den Fragen von Thomas mit großer Freude. Für mich nicht nur aus gegebenem Anlass ein Highlight der diesjährigen HÖRMICH.

Großen Anklang, wie sollte es auch anders sein, fand natürlich auch die POP-Runde, in welcher Kerstin Draeger, Santiago Ziesmer, Sven Buchholz und Hans-Georg Panczak aus dem Nähkästchen“ plauderten. Und glaubt mir, das taten sie wirklich. Unterhaltsam und ehrlich ließen sie das Publikum hinter die Kulissen des (Synchron-)Sprecher-Lebens blicken, verrieten sogar ihre schönsten Versprecher und erzählten wann der Sprecherjob zur Arbeit wird.

Dann ging es gespenstisch weiter. Hugo das Schlossgespenst von Joachim Ziebe durfte auf die Bühne. Joachim präsentierte während seines Auftrittes aber nicht nur niegel-nagel-neue Szenen der zweiten, noch nicht veröffentlichten Hugo-Folge, er lieferte auch richtig viel schöne Hintergrundinformationen zu Hugo, dem Brettspielklassiker und den alten Hörspielkassetten. Vielen Dank dafür.

 Die Weltmeisterschaft im Kassettenspulen bildete das kleine Finale der HÖRMICH 2019. Jung und Alt, Mann und Frau stellen sich der Herausforderung, hier wurde hart gefightet. Ready to Rumble sage ich nur… Herzlichen Glückwunsch an die erste Weltmeisterin im Bleistift-Kassetten-Spulen Katja "The Queen of Spul" Beikert.

Highlight reihte sich an Highlight, Live-Hörspiel an Talk-Runde. Und auch die Preisverleihung an die Ohrenkneifer vom hoerspieltalk soll natürlich nicht unerwähnt bleiben. Und doch die HÖRMICH ist natürlich noch viel mehr als Bühnenprogramm, durch das übrigens wieder ganz wunderbar das Moderatorenteam Katja Keßler und Sven Morscheck führte.

Die HÖRMICH ist vor allem auch stöbern und kaufen, signieren und fotografieren, quatschen und staunen. Zahlreiche Stände boten Neuheiten oder alte Schätzchen an, Figuren suchten neue Besitzer, Kassettenkoffer präsentierten sich mit längst vergessenen Aufdrucken.
Schallplatte, Kassette und CD waren hier definitiv gleichwertig und fanden allesamt neue Besitzer, welche diese mit leuchtenden Augen nach Hause brachten.