Nele - Mein ganz normales Leben - 3: Like - Du gehörst dazu!

 

Nele – Mein ganz normales Leben

Folge 3 - Like! Du gehörst dazu! 

TOS Hörfabrik / Gerth Medien

Gesamtspielzeit: ca. 63 Minuten

VÖ: Juni 2020

Empfohlen ab 12 Jahren

CD-Cover Nele Folge 1 Like

„Heute war ein etwas anstrengender Tag. Wir haben den Vokabeltest zurückbekommen. Eine vier. Nicht so cool. Und auch Mama war nicht happy. Sie meinte, ich müsste mich gerade in Englisch mal mehr anstrengen und kämpfen. Ich wär da zu nachlässig. Wo sie ja nicht ganz Unrecht hat. Aber gut, es ist, wie es ist. Später haben Mama und ich uns dann noch mal zusammengesetzt, um über das Herbstfest für die Frauen zu sprechen. Das hat echt Spaß gemacht. Das hat mich so gefreut, dass Mama mir was zutraut. Ich meine, hallo, ich bin ja noch nicht erwachsen. Aber sie hat mir damit Verantwortung übertragen. Boh, ich bin so gespannt, wie das wird…“

 

Wieso gehen Jule und Lotta einfach ohne Nele shoppen? Wollen Sie nicht mehr ihre Freundinnen sein? Nele fühlt sich ausgeschossen und unwichtig. Gehört sie nicht mehr dazu? Sie spricht mit Gott darüber und lernt ganz neu, was Heimat und Zugehörigkeit bedeuten. Dann steht Nele plötzlich vor einer neuen Herausforderung. Wird sie diese meistern?

 

Ein ganz normales Leben

Auch in der dritten Folge von Nele darf der Hörer an Neles ganz normalen Leben teilnehmen. Ein Leben, dass sich kaum von dem anderer Mädchen in ihren Alter unterscheidet. Freundschaft und Dazugehörigkeit stehen genauso im Focus wie die Selbstfindung, das eigene Einordnen in die Welt. Schließlich muss jeder hier seinen persönlichen Platz finden.

So natürlich auch Nele, welche sich in dieser Folge von ihren Freundinnen ausgeschlossen fühlt, da diese ohne sie auf Shopping-Tour gehen. Für Nele ein einschneidendes Erlebnis, stellt sie doch gleich sich und ihre Freundschaft in Frage. Doch sie ist stark genug, mit ihrer Mutter über ihre Sorgen und Gefühle zu sprechen und sucht und findet zudem Unterstützung bei Gott. Anfangs noch als Ablenkung hilft Nele ihrer Mutter, einen geselligen Nachmittag für die Flüchtlingsfrauen ihrer Gemeinde vorzubereiten und erfährt, dass andere viele mehr mit der Einsamkeit und dem Ausgeschlossen sein zu kämpfen haben.

 

100%ige Identifikation 

Erneut überzeugt auch diese Folge dank der Authentizität der Hauptperson Nele. Durch ihre offene und sympathische Art werden sich viele gleichaltrige Mädels 100%ig mit ihr identifizieren können. Ihre Sorgen und Erlebnisse sind halt so typisch für junge Teenager. Sie alle müssen ihren Platz noch finden und benötigen Kraft und Zuspruch bei ihren Ängsten. Was Nele vielleicht von der einen oder anderen Hörerin unterscheidet ist ihr starker Glaube an Gott, welcher ihr immer wieder den nötigen Halt gibt und ihr zu Stärke oder auch Einsicht verhilft.

 

Eine großartige Hauptdarstellerin

Wie schon kurz geschrieben, lebt die Produktion von Anny Goy, welche so wunderbar die Nele spricht. An wirklich keiner Stelle wirkt sie geschauspielert oder steif. Sie ist einfach die Nele und transportiert Sorgen, Ängste oder auch Freude so echt, dass man Nele einfach nur mögen kann. Auch Neles Mutter, welche von Deborah Menger gesprochen wird oder Tirza Menger als Lotta agieren bestens.

 

Reduzierte Musik 

Musikalisch ist die Nele-Reihe recht reduziert, was aber eigentlich gar nicht ins Gewicht fällt, hören wir doch viel via Sprach-Tagebuch von Nele. Da würde ein bombastisches Soundkonzept oder musikalische Einspieler das Konzept eher zunichtemachen als unterstützen.

 

Mein Fazit:

Dank der großartigen und authentischen Leistung von Anny Goy lauscht man als Erwachsener gerne Neles Erlebnissen. Gehört man aber zur Zielgruppe, wird man Nele lieben und sich ihrem „normalen Leben“ kaum entziehen können. Durch den hohen Identifizierungsfaktor mit Nele und ihren Glauben wird die eine oder andere Hörerin bestimmt auch Halt oder Inspiration erhalten. 


Mareike Lümkemann

 

22. November 2020