Dorian Hunter
39 – Yana Turmanyay
Zaubermond
Gesamtspielzeit: 63 Minuten
Altersempfehlung ab 16 Jahren
VÖ: 7. September 2018
„Und wenn er Recht hat? Wer sagt uns, dass der überhaupt noch hier steht? Nach der Ewigkeit… – Wie meinst du das? Ewigkeit? – Äh, ach so. Ja, ich meine … Ein paar Tage, also … die können schon ganz schön lang sein. Heutzutage wo so viel gerodet wird. – Was meinst du? – Ihr wisst schon, wegen der vielen Soja-Plantagen… – Jeff! – Ja? – Warum gehst du nicht wieder zurück zu Sacheen und den anderen? Nicht, dass sie noch einen Sonnenstich kriegt… – Äh? Was? Ah, ja. Gute Idee!“
Kurz vor Erreichen von El Dorado sind Dorian Hunter und Sacheen in die Hände von Marodeuren geraten. Ihr Anführer ist ein Mann, den Hunter vor 500 Jahren im Dschungel sterben sah – Hernando Vivelda! Wie hat Vivelda überlebt? Kennt er das Geheimnis von El Dorado? Und kann er Dorian endlich zu seinem alten Freund Jeff Parker führen …?
Sie haben sich endlich gefunden
Hunter und Jeff Parker treffen endlich aufeinander – mitten im tiefsten Dschungel, irgendwo vor den Toren des sagenumwobenen El Dorado. Allerdings sind sie Gefangene von Hunters bzw. Speyers ehemaligem Freund Hernando Vivelda. Und so muss Dorian erstmal versuchen zu erklären, wer er in dieser überhaupt ist. Ein nicht so einfaches Unterfangen, da das Thema Zeit in der Nähe von El Dorado außerordentlich komplex zu sein scheint. So müssen sich die Protagonisten zeitlich auch erst einmal orientieren und entsprechend einordnen – ein Vorgang, den auch der Hörer durchlaufen muss. Doch wer dem Inka-Zyklus seit Anbeginn folgt, der wird hiermit sicherlich nicht mehr Probleme haben als Hunter.
Action und Abenteuer
Als Belohnung gibt es dann ein Hörspiel voller Action und Abenteuer, mit gewaltigen Schlachten und fiesen, mitunter sogar unerwarteten Gegnern, von deren Handeln dann (vielleicht sogar) alles abhängen könnte. Wir treffen Marucha wieder, deren „traumhafte“ Anwesenheit das Schicksal von Hunter und seinen Freunden mitbestimmen wird. Und ähnlich wie schon zu Beginn des Zyklus kommt in bestimmten Sequenzen auch wieder Daponde als Erzähler zu Wort, der durch das Entziffern der Knotenschrift wichtige Informationen zu Marucha und ihren untoten Dienern offenbart. Es passiert unglaublich viel in dieser finalen Folge. Man wird wie bei einer rasanten Achterbahnfahrt von rechts nach links geworfen, muss sich ständig schnell und neu orientieren und rast durch das Geschehen. Und wie bei der Achterbahn auch, kommt man völlig außer Atem am Ziel an und ist noch völlig geflasht vom gerade Erlebten.
Es bleiben keine Wünsche offen
Wie der Hörer es bei Hunter oder bei Zaubermond im Allgemeinen gewohnt ist, bleiben auch in dieser Folge keine (akustischen) Wünsche offen. Egal ob es um das Rausches des Wassers im tiefen Dschungel, das Vogelgezwitscher oder um die Geräuschkulisse des Urwaldes im Allgemeinen geht, man fühlt sich ständig, als wäre man mittendrin. Es würde mich sogar nicht wundern, wenn manch einer nach den imaginären Moskitos schlagen oder sich den Schweiß von der Stirn wischen müsste.
Gut, dass man sich in den Szenen, in denen Olivaro mit Jeffs „unbekannter“ Sekretärin Madeleine Gibson spricht, zumindest etwas erholen kann.
Mein Fazit:
Ein großes, gewaltiges und würdiges Finale des Inka-Zyklus, das viele Fragen klärt. Lediglich eine Frage wird immer wieder in den Raum geworfen: Wer hat Dorian das Paket geschickt? Aber ich denke, die Zukunft wird noch genügend Raum haben, um hierauf eine würdige und ausführliche Antwort zu geben. Ich bin gespannt… Aber bis es soweit ist: Nehmt euch in Acht vor dem „Schwarzen Regenbogen“, dessen Fluch in El Dorado wirkt!
Mareike Lümkemann
05. September 2018