Gruselserie - Folge 2: Yeti - Kreatur aus dem Himalaya

Gruselserie

Folge 2: Yeti - Kreatur aus dem Himalaya

Europa

Laufzeit: ca. 59 Minuten

Altersempfehlung: ab 14 Jahren

Cover Gruselserie: Yeti - Kreatur aus dem Himalaya

„Stunden später erreichten die Männer bei 5.000 Metern Höhe die Schneegrenze. Klirrende Kälte herrschte vor und der eisige Wind wirbelte unaufhörlich Schneekristalle auf, die wie spitze Nadeln in ihre Gesichter prasselten.“

 

Im Auftrag einer britischen Tageszeitung begibt sich ein fünfköpfiges Expeditionsteam nach Tibet, um dort den Spuren des sagenumwobenen Yetis zu folgen. Anfangs glaubt niemand der Teilnehmer an die Existenz der Kreatur, von der bisher nur ein fragwürdiges Foto vorliegt. Doch dann geraten die Forscher an einen grauenvollen Ort, der ihnen im wahrsten Sinne des Wortes das Blut in den Adern gefrieren lässt.

 

Auf den Spuren des Yeti

Der zweite Teil der neuen Grusel-Serie aus dem Hause Europa entführt den Hörer ins Himalaya-Gebirge, mitten in die karge Landschaft aus Eis und Schnee. Von daher ist hier ein ganz anderer Grusel zu hören, als in der ersten Folge. Hier gibt es keine Geister, hier steht der mysteriöse Yeti im Vordergrund, welcher – da nehme ich sicherlich nicht zu viel vorweg – natürlich existiert. Der Yeti und sein Gebrüll sind zwar beängstigend und mysteriös, dennoch verlagert sich hier der „klassische Grusel“ oftmals ein bisschen zu sehr Richtung Abenteuer-Hörspiel. Den Hörgenuss schmälert das jedoch nicht, denn genügend Spannung kommt selbstredend auch dabei auf.

 

Authentische Charaktere

Einen großen Anteil am gelungenen Hörgenuss haben auch die fünf Yeti-suchenden Wissenschaftler, welche sehr authentisch daherkommen. Auch wenn zu Anfang gar nicht viel passiert, man den Herren lediglich beim Aufstieg oder beim Abendessen lauscht, als Hörer weiß man einfach, irgendwas wird hier passieren… Zu trügerisch ist die scheinbare Bergsteiger-Idylle. Man ahnt sehr schnell, dass etwas passieren wird, lauscht aber dennoch gebannt der Story, welche einen mit viel Ruhe und dem Blick auf scheinbare Kleinigkeiten in den Bann zieht.

 

Stimmungsvolle Musik

Die Musik bekommt in diesem Hörspiel, was mich besonders freut, viel Raum und verstärkt durch ihren perfekten Einsatz zusammen mit dem Rauschen des Windes oder den bedrohlichen Schreien des Yetis die unheimliche Atmosphäre, die sich durch das ganze Hörerlebnis zieht. Hier wird wirklich gekonnt (Grusel-)Stimmung aufgebaut. 

Besonders gefallen hat mir außerdem Udo Schenk als Erzähler. Er hat zwar leider einen sehr überschaubaren Anteil am Hörspiel, und spricht nur hier und dort ein paar erläuternde Sätze. Dennoch bereichert er mit seiner charismatischen Stimme das Hörspiel ungemein und verstärkt ganz oft das komische Gefühl, das immer wieder während des Hörens aufkommt.

 

Mein Fazit:

Auch hier ist guter Hörspiel-Genuss garantiert. Ich freue mich auf weitere, abgeschlossene Folgen mit tollen Schauergeschichten und voller Grusel. Das Niveau der NEON-Reihe ist zwar meiner Meinung nach noch nicht vollends erreicht – aber was nicht ist, kann ja noch werden. Potential ist auf jedem Fall reichlich vorhanden. 


Mareike Lümkemann

 

4. März 2019