Edgar Wallace präsentiert:
Neues vom Hexer
Gigaphon
Gesamtspielzeit: 59 Minuten
VÖ: 26. April 2024
Klappentext:
Eine unheimliche Serie von Bombenanschlägen erschüttert die Unterwelt von London. Vieles deutet darauf hin, dass der Hexer wieder sein Unwesen treibt. Doch was ist sein Motiv und was verbindet die Opfer miteinander? Chiefinspektor Bliss muß bald feststellen, dass der Fall nicht so klar ist, wie es zuerst den Anschein hat. Jagt er etwa den falschen Verdächtigen?
Hier schreibt Traumwelt Hörspiel ...
Die Buchvorlage von "Neues vom Hexer" besteht aus 16 Kurzgeschichten über den "Hexer", Chiefinspektor Bliss und Inspektor Mander, der in dieser Hörspielserie durch Inspektor Chandler ersetzt wurde. Gigaphon erzählt hier eine eigene Geschichte um den "Hexer", wobei das nicht so ganz stimmt, da in der Anthologie um den "Hexer" eine Geschichte enthalten ist, in der jemand Verbrechen unter dem Deckmantel des "Hexers" Milton begeht, was dieser natürlich nicht hinnimmt. Im vorliegenden Hörspiel rückt ein Unbekannter der Londoner Unterwelt mit Sprengstoff zu Leibe und tarnt diese Verbrechen als Verbrechen des "Hexers", dessen Frau, Cora Ann in Australien bereits durch eine Bombe schwer verletzt wurde. Klar, dass Milton das nicht durchgehen lässt und sich somit auf die Suche nach dem großen Unbekannten macht. Aber auch das Bliss-Team schaltet sich ein und ermittelt zu beiden Seiten. Am Ende ist es jedoch "Hexer" Milton, der den Drahtzieher hinter den Sprengstoff-Morden entlarvt. Allerdings muss er feststellen, dass er in diesem Verbrecher wohl seinen Meister gefunden hat, da er, Milton, sich mit diesem Verbrecher unwissentlich einen persönlichen Todfeind "geschaffen" hat, als er das letzte Mal in London war. Das ganze Hörspiel ist sehr spannend inszeniert. Vor allem die Dialoge zwischen dem "Hexer" und seinem Gegenspieler sind sehr aufwühlend. Während man dem "Hexer" die Daumen drückt und mit ihm mitfühlt, empfindet man beim Hören für seinen Todfeind immer mehr Abscheu. Ob der "Hexer" diesmal "ausgehext" hat, soll hier aber natürlich nicht verraten werden.
Die Sprecher:
Neben den Sprechern des Bliss-Teams haben mir Marc Schülert, der hier wieder als "Hexer" Milton zu hören ist, und ganz besonders Milton Welsh, der den Part des Gegenspielers Miltons spricht, sehr gut gefallen. Übrigens finde ich es irgendwie lustig, dass der Charakter, dessen Nachnamen Milton ist, hier einen Gegner bekommt, der von einem Sprecher gesprochen wird, der mit Vornamen ebenfalls Milton heißt ... *grins* Milton Welsh spricht seinen Part mit solcher Inbrunst, dass es wirklich Spaß macht, ihm zuzuhören.
Die Untermalung:
Auch hier gibt es nichts zu beanstanden. Sound und Musik ergänzen / untermalen die Handlung auf routinierte Weise.
Mein Fazit:
Der Umstand, dass der "Hexer" selbst es hier mit einem äußerst skrupellosen Gegner zu tun bekommt, verleiht dem Hörspiel eine besondere Note und unterstreicht den bekannten Satz: Es ist unmöglich, von Edgar Wallace nicht gefesselt zu sein.
Andreas Nauber
25.09.2024