Edgar Wallace präsentiert - Das indische Tuch

Edgar Wallace präsentiert:

Das indische Tuch

Gigaphon

Gesamtspielzeit: 64 Min

VÖ: 09.10.2025

CD-Cover Edgar Wallace präsentiert - Das indische Tuch

Klappentext:

Bliss ermittelt – eine hochspannende Kriminalreihe frei nach Motiven von Edgar Wallace

 

Der Chauffeur der Adelsfamilie Lebanon wird ermordet – erdrosselt mit einem Tuch. Der Verdacht fällt schnell auf Dr. Amersham, den Leibarzt der Lady. Als dieser jedoch wenig später ebenfalls mit einem Tuch um den Hals tot aufgefunden wird, forschen Bliss und seine Kollegen in der Vergangenheit der Schlossbewohner. Welche Geheimnisse verbergen Lady Lebanon und ihr seltsamer Sohn vor der Polizei? Und welcher Schrecken lauert hinter der massiven Tür im Obergeschoss, die stets verschlossen ist?

 

Hier schreibt Traumwelt Hörspiel ...

Mit „Das indische Tuch“ schickt Gigaphon nun schon das zehnte Mal das Ermittler-Team um Chiefinspektor Bliss auf Verbrecherjagd, zumeist in alten Schlössern oder Klöstern. In der aktuellen Wallace-Folge, von deren mehrfache Vertonungen mir bislang nur die von Maritim bekannt ist, geht es um die Adelsfamilie Lebanon, in deren Dunstkreis zwei Männer mit einem indischen Halstuch ermordet werden. Bliss und Chandler nehmen sich des Falles an und suchen auf dem Anwesen der Lebanons nach dem Mörder. Die Tätersuche verläuft überwiegend sehr ruhig, und genau das ist der Punkt, der mein Hörvergnügen etwas schmälert, denn auch die zwei Morde ereignen sich ausschließlich im Off, was ich sehr schade finde; denn das akustische Einbinden der Morde in die Handlung hätte das Wallace-Gänsehaut-Feeling meiner Meinung nach noch verstärkt. Zwar wird deutlich, dass bei den Lebanons etwas nicht mit rechten Dingen zugeht, und dass einige der Charaktere, die sich seinerzeit gemeinsam in Indien aufhielten, somit ein Geheimnis verbindet. Das alles ist auch sehr interessant, aber das akustische Fehlen der Morde nimmt der Story einen Teil der Atmosphäre, wie ich finde. Erst zum Ende hin, als Bliss selbst vom Mörder angegriffen wird, steigt die Spannungskurve nochmal etwas an.

 

Fehlen eines Charakters:

Da ich den Roman nicht kenne, weiß ich nicht, ob dort auch die junge Jenny mitmacht, aber im Hörspiel von Maritim ist sie dabei, während sie im Film, der sowieso ganz anders ist, einen anderen Namen hat. In dieser aktuellen Umsetzung von Gigaphon fiel sie jedoch dem Rotstift zum Opfer.

 

Sound, Musik und Sprecher:

Sound und Musik sind beide auf gewohnt hohem Niveau, und die Sprecher haben allesamt einen tollen Job gemacht. Dennoch möchte ich hier Kornelia Boje besonders erwähnen. Ihre „kühle“ Reserviertheit ist aus jedem ihrer Worte herauszuhören, sodass die herrische Art der Lady Lebanon stets präsent ist. Aber auch Marco Rosenberg muss hier genannt werden. Seine stets leise und heiser klingende Sprechweise sorgt in seinen Szenen für eine gewisse Beklommenheit, und auch den Wahnsinn seines Charakters konnte er gekonnt zum Ausdruck bringen.

 

Mein Fazit:

Das akustische Ausbleiben der zwei Morde stiehlt der Geschichte meinem Empfinden nach zwar etwas von der Atmosphäre, aber dennoch habe ich mich gut unterhalten gefühlt und kann deshalb auch hier auf den altbekannten Satz zurückgreifen: Es ist unmöglich, von Edgar Wallace nicht gefesselt zu sein.

 

 

Sprecher: Thomas Balou Martin, Gordon Piedesack, Clemens Gerhard, Heiko Grauel, Engelbert von Nordhausen, Tobias Brecklinghaus, Werner Wilkening, Kornelia Boje, Marco Rosenberg

 

Autor: Peter Lerf


Andreas Nauber

 

10.10.2025