John Sinclair - Folge 183
Das Hexenschiff
Lübbe Audio
Laufzeit: 69 Minuten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Ersterscheinung: 27.06.2025
Klappentext:
Man nannte ihn den „Geisterschreiber“ – Flavio Giacomo, der angeblich Botschaften aus dem Jenseits empfing und sie mit blutiger Tinte niederschrieb. Ich stand den Weissagungen des skurrilen Alten skeptisch gegenüber – bis mich das kleine Dorf Kelgin und dessen Einwohner eines Besseren belehrten…
Actionreiches Grusel-Kino für die Ohren Mit den besten Stimmen Hollywoods und einem phänomenalen Soundtrack
Zum Inhalt:
Durch den "Geisterschreiber" Flavio Giacomo und Lady Sarah Goldwyn werden John, Suko und Bill auf das Hexenschiff "Esmeralda" aufmerksam, dessen Besatzung, von der Pest gezeichnete Nonnen, einst die Bewohner des walisischen Küstendorfes Kelgin verfluchten. Nun hat das Hexenschiff den Ort erreicht, und John and Friends machen sich auf, dem Spuk ein Ende zu bereiten. Während Suko und Bill in einem unterirdischen Bunker auf die meisten Dorfbewohner treffen, wird John bereits auf dem Schiff erwartet. Neben einigen von den Hexen entführten Bewohnern Kelgins und den Hexen selbst, trifft der Oberinspektor zusätzlich noch auf Asmodis, und er macht dem Geisterjäger ein Angebot, das dieser nicht ablehnen kann. Oder doch ...?
Meine Meinung:
Mit Folge 183 haben Skriptautor Emanuel Bergmann und Studio Stil das 42. Taschenbuch des Geisterjägers für die Hörspielserie adaptiert. Nach dem großartigen Strigen-Zweiteiler folgt nun wieder
ein "Monster-of-the-Week"-Abenteuer, wobei bei den Hörspielen wohl der Begriff "Monster-of-the-Month"-Abenteuer passender ist. Bei dieser Geschichte handelt es sich um einen klassischen Fluch,
der in einem Küstendorf, mit etwas eigensinnigen Bewohnern, angesiedelt ist und bei dem auch ein Schiff nebst verfluchter Besatzung eine Rolle spielt. Obgleich ich ja mehr auf Geschichten mit
Rahmenhandlung stehe, sind es normalerweise gerade solche Einzelabenteuer, an denen ich Gefallen habe.
Ich sage normalerweise, da es Skriptautor Emanuel Bergmann leider nicht gänzlich geschafft hat, mich von Anfang bis Ende für dieses Hörspiel zu begeistern. Zugegeben, diese Geschichte ist von
vornherein sehr atmosphärisch erzählt, braucht aber eine geraume Weile, bis sie in Fahrt kommt. Erst als die "Esmeralda" samt Mannschaft bzw. Frauenschaft den Ort erreicht, wird es atmosphärisch
etwas düster, und als dann John und seine Freunde dazustoßen, kommt dann auch noch etwas Spannung auf. Aber bis man beim Hören so richtig im Flow ist, vergeht eine ganze Zeit, ohne dass besonders
viel geschieht.
Ein weiteres Manko dieses Hörspiels ist die Besatzung des Hexenschiffes, die doch recht "farblos" wirkt und sich vor allem durch Gelächter und kurze Sätze artikuliert. Nur Asmodis selbst sorgt
dann für etwas "Farbe", wenn er John auf dem Schiff empfängt, um ihm einen Vorschlag zu unterbreiten, der mich schon ein wenig überrascht hat ...
Ein Fehler des Skriptautors:
Als John und Bill bei Lady Sarah sind, erklärt John uns Hörern, dass diese ihn und Bill in ihre Bibliothek führt, die an den Salon angrenzt und beschreibt die Bibliothek als saalartigen Raum. Das ist vollkommen falsch ... Lady Sarahs Bibliothek befindet sich auf dem Speicher ihres Hauses. Zwar ist dieser Punkt jetzt nicht so gravierend, aber als Altfan der JS-Serie irritiert mich eine solche Unstimmigkeit schon. Daher meine direkte Bitte an den Skriptautor, doch in Zukunft auf solche Kleinigkeiten etwas mehr zu achten.
Ein Lob an den Skriptautor:
Im Gegenzug muss ich Herr Bergmann auch loben, da er Janes Schicksal nicht aus den Augen verliert und es sogar indirekt noch etwas dramatisiert hat, da der Fluch Abandurs weiterhin negative Auswirkungen auf Janes Aussehen hat. Ich bin gespannt, wie es damit weitergeht.
Besonderheiten:
Die Sprecher:
Zwar haben alle Sprecher einen tollen Job gemacht, aber ich habe mich sehr über Uve Teschner gefreut, der hier in einer Nebenrolle zu hören ist. Als Asmodis ist weiterhin Erik Schäffler zu hören, was mir natürlich gefällt. Allerdings wurde seine Stimme hier nun technisch etwas verändert, was nicht unbedingt hätte sein müssen.
Sound und Musik:
Da gibt es, außer vielleicht bei Kleinigkeiten im Sound, die ich bereits in den letzten Folgen angesprochen habe, nichts auszusetzen. Musikalisch sind wieder einige altbekannte Klänge aus den Anfangszeiten der Serie zu hören.
Mein Fazit:
Produktionstechnisch ist "Das Hexenschiff" eine tolle Folge, wo Studio Stil erneut gut abgeliefert hat. Handlungstechnisch wird die Folge leider lange Zeit recht ausgebremst, was das Hörvergnügen etwas trübt.
Andreas Nauber
29.06.2025