John Sinclair Sonderedition - Horror-Disco

John Sinclair Sonderedition

Horror-Disco

Lübbe Audio

Gesamtspielzeit: ca. 87 Minuten, 2 CDs

VÖ: 31.10.2025

 

CD Cover John Sinclair Sonderedition - Horror-Disco

Klappentext:

Vor einigen Jahren führte Suko, Jane und mich ein unheimlicher Fall nach Schottland. Auf einem Friedhof, nahe einer Burg, sollte der Geist einer Serienmörderin umgehen. Da die Burg mittlerweile eine Disco beherbergte, mangelte es dem Geist nicht an Opfern. Was zunächst wie ein Routinefall begann, führte uns schließlich zu einem unserer ärgsten Widersacher...

 

Actionreiches Grusel-Kino für die Ohren

Mit den besten Stimmen Hollywoods und einem phänomenalen Soundtrack

 

Zum Inhalt:

Eigentlich wollen John und Jane Johns Eltern besuchen, machen aber einen Zwischenstopp auf einer alten Burg, wo John, Jane und Suko vor Jahren einen Fall zu lösen hatten, bei dem sie auf einen ihrer gefährlichsten Gegner trafen: Auf Mr. Grimes, den Ghoul. Während John und Jane an einer Führung teilnehmen, erinnert sich John an diese Begegnung ...

 

Meine Meinung:

Pünktlich zu Halloween erfüllt Bastei Lübbe den Sinclair-Fans, neben einer noch erwarteten Vertonung des Romans "Das Horror-Taxi von New York", wohl ihren größten Wunsch; denn seit dem Erscheinen der Folge "Die Geister-Braut", am 26.02.2002, dürfte wohl jeder Fan die Vertonung des Romans "Horror-Disco" herbeigesehnt haben, da in diesem Roman, der damals nicht vertont wurde, Grimes, der Ghoul, seinen ersten Auftritt hat und in "Die Geister-Braut" zurückkehrt. 23 Jahre und 8 Monate später liefert Bastei Lübbe nun endlich die längst überfällige Vertonung dieses Romans. Aber kann die Umsetzung der Geschichte die Erwartungen der Fans voll und ganz erfüllen?

Nun, es könnte sein, dass die Hörspieladaption von "Horror-Disco" stark polarisieren wird. Der Grund dafür dürfte sein, dass die Geschichte des ersten Aufeinandertreffens des Sinclair-Teams mit dem Ghoul Grimes als Flashback erzählt wird, sodass die im Hörspiel geschilderten Ereignisse, wenn man so sagen will, nur in Johns Kopf stattfinden. Dieser Umstand macht eine Einordnung der Sonderedition in die Serie nahezu unmöglich; denn wie soll man eine Geschichte als Abenteuer einsortieren, die nur als eine Erinnerung daherkommt? Nun, ganz unmöglich ist eine Einordnung der Sonderedition 18 in die Chronologie der Serie dann aber doch nicht. Die eigentliche Geschichte, "Horror-Disco", beginnt mit einem eigenen Track, sodass man die ersten Tracks der 1. CD einfach überspringen kann, wobei man allerdings gedanklich ausblenden muss, dass Ulrike Stürtzbecher als Ansagerin das Wort "Vergangenheit" in die Orts- und Zeitangabe mit einfließen lässt. Wenn dann, kurz vor Schluss der CD 2, die Handlung wieder in die Gegenwart wechselt, kann man die CD ganz einfach unterbrechen, sodass man, mit etwas guten Willen, dann doch noch eine gewohnt "normale" Erzählweise erhält.

Das Hörspiel orientiert sich relativ nahe an dem Roman, wobei die Handlung natürlich nicht voll und ganz mit dem Roman übereinstimmt, was allein schon daran liegt, dass Skriptautor Florian Hilleberg Suko in das Hörspiel mit einbezogen hat, während er im Roman nicht vorkommt. Auch der Umstand, wie John und Friends in den Fall einbezogen wurden, ist gegenüber der Vorlage geändert worden, um Unstimmigkeiten zu vermeiden. Die Tatsache, dass hier nicht der Komödiant Jochen Malmsheimer Mr. Grimes spricht, sondern der Synchronsprecher Ronald Nitschke, dürfte wohl auch nicht jedem Fan gefallen. Aus einem Hörspielforum weiß ich, dass man sich dort sehr über Malmsheimer als Grimes gefreut hätte. Bei aller Kritik muss man aber auch sagen, dass das eigentliche Hörspiel um die Horror-Disco, wo auch eine Geisterlady eine mehr oder weniger wichtige Rolle spielt, dennoch sehr gut geworden ist und auch Ronald Nitschke als Mr. Grimes überzeugen kann. Der Umstand, dass hier auch der Spuk mitmacht, und dass John erwähnt, dass er diesem bereits in New York begegnet ist, macht allerdings eine baldige Vertonung des Romans "Das Horror-Taxi von New York" durchaus erforderlich. Wer weiß: Vielleicht steht ja kommendes Jahr eben jener Roman zur Vertonung an.

 

Besonderheiten:

  • 1. Begegnung zwischen dem Sinclair-Team und Mr. Grimes, dem Ghoul, die aber nur als Rückblende erzählt wird.
  • Auftritt des Spuks

Einordnung der Sonderedition 18 in die Chronologie der Serie:

Wenn man sich gedanklich und hörtechnisch mit gewissen Kleinigkeiten engagiert, ist, wie bereits geschrieben, eine Einordnung der „Horror-Disco“ in die Serie durchaus möglich. Wenn man will, kann man sie direkt nach Folge 10 der Hauptserie einsortieren, oder, wie ich es mache, direkt nach der Sonderedition 02, "Der Pfähler", da somit eine größere Zeitspanne zwischen den ersten beiden Auftritten von Mr. Grimes gegeben ist. Aber das muss / soll natürlich jeder für sich selbst entscheiden.

 

Die Sprecher:

Neben den Hauptakteuren und Ronald Nitschke machen natürlich noch weitere tolle Sprecher mit, von denen ich dieses Mal Luisa Wietzorek ganz besonders erwähnen möchte, die mir als Cindy Mallory sehr gut gefallen hat.

 

Sound und Musik:

Die Musik ist, wie stets, erstklassig, und obwohl auch der Sound gewohnt toll ist, hat sich hier noch etwas zum Positiven geändert. In den ersten Rezensionen ab Folge 180 bemängelte ich die Schüsse der Beretta, da sie auf mich etwas überzogen klangen. Es wirkte so, als würden John und seine Freunde mit Kanonen auf Spatzen schießen. Hier wurde der Beretta-Sound bedeutend heruntergeschraubt, sodass er mir jetzt sehr gut gefällt. Ob dies auch schon bei „Carinas Todesparties“ der Fall war, kann ich jetzt nicht sagen, aber hier ist es mir sehr positiv aufgefallen. Wenn nun noch der Klang von Sukos Dämonenpeitsche wieder wie eine normale Peitsche klingt, gibt es am Sound gar nichts mehr auszusetzen ...

 

Mein Fazit:

"Horror-Disco" als Rückblende zu erzählen, ist zwar irgendwie originell, aus meiner Sicht aber auch gänzlich unnötig / unpassend, da dies eine Einordnung der Geschichte in die Chronologie der Serie erschwert. Wenn man aber diesen Umstand ignoriert, erhält man mit dieser Sonderedition die Vertonung, die dem 1. Auftritt von Grimes würdig ist. Sollte aber mal "Das Horror-Taxi von New York" als Vertonung anstehen, wäre es toll, wenn man dort die gewohnte Erzählweise verwenden würde.


Andreas Nauber

 

03.11.2025